Servicemeldung Nr.2.03 zur ROCO 2095

Ich habe nun schon seit Anfang November einige zig 2095er der Artikelnummern 33298 bis 33301 ausgeliefert und leider zu viele schon wieder zurückbekommen bzw. neuerdings abgefangen. Das ist leider auch der Grund, warum ich noch nicht alle Selbstabholer verständigen konnte. Das tut mir Leid.

Nachdem ich täglich neue Wehwehchen finde, mutiert dieser Beitrag zum Etappen-Aufsatz. Bitte schauen Sie öfters drüber!

Ich möchte nun alle Kunden über meine Service-Erfahungen bisher informieren:

PS: Es liegt mir fern, alle „narrisch“ zu machen, bzw. eine Reklamationslawine auszulösen, aber ich kann nicht anders. Es tut mir einfach weh und muß raus! Es ist 23 Uhr und eigentlich wollte ich heim und mir einen gemütlichen Fernsehabend gönnen, aber der is gespritzt…

Hinweis vorweg: Wer diesen Beitrag gelesen hat, und sagt „Jössasna, wos mocht der? Des trau i mi alles ned“, dem sei gesagt: Kommen Sie mit Ihrer Lok zum Mostviertler (am besten am späten Nachmittag ab 16 Uhr, da ist er am besten gelaunt!) und er wird sich Ihre Lok ansehen und nacharbeiten!

Nachdem ich jetzt den halben Abend schon mit Probefahren der 2095er verbringe, finde ich doch vereinzelt Loks mit fehlerhaften Lichtspielen.

Bitte prüfen Sie folgende Lichtspiele bei analogen Loks 33298 und 33300:

> Mit der Fahrtrichtung wechselndes weißes Dreilichtspitzensignal

Bitte prüfen Sie folgende Lichtspiele bei analogen Loks 33298 und 33300, die nachträglich mit einem normalen Lokdecoder ausgestattet wurden:

> über F0 schaltbares, mit der Fahrtrichtung wechselndes weißes Dreilichtspitzensignal

Bitte prüfen Sie folgende Lichtspiele bei Sound-Loks 33299 und 33301:

> über F0 schaltbares, mit der Fahrtrichtung wechselndes weißes Dreilichtspitzensignal

> über F7, bei aktiviertem F0 schaltbares und mit der Fahrtrichtung mitwechselndes Fernlicht

> über F8 und F9 separat und sowohl von Fahrstufe wie Fahrtrichtung unabhängige Führerstandsinnenbeleuchtung auf Stand 1 und 2

Bei zirka DREI von 15 Loks hab ich auch eine nicht funktionierende Führerstandsinnenbeleuchtung feststellen müssen. Der Fehler ist aber schnell gefunden: Hinweis zum Bild unten: Die rechte LED ist für die Führerstandsinnenbeleuchtung verantwortlich. Ein Kabel von der Schiene geht direkt über die LED und wurde von der Lichtmaske noch dazu runtergedrückt.

Jetzt weiß ich auch, warum sich manche Loks in der Kurve schwer bis garnicht eingleisen lassen bzw. auf Weichen entgleisen. Die Kabel zum Gleis sind eventuell einfach zu straff gespannt und können durch die Quetschung garnicht nachgeben.

Ich bitte alle Kunden, die eine 2095er der betroffenen Artikelnummern 33298 bis 33301 erhalten haben, das Gehäuse abzunehmen (das geht babyleicht durch Spreizen des Gehäuses) und zu prüfen, ob ja die Kabel weit genug weggebogen sind, um nicht von der Lichtmaske der Beleuchtungsgruppe im Führerstand gequetscht werden.

Bitte legen Sie die Kabel auch an die dafür vorgesehen Stelle. Im Bild mit dem Kreis mit der Nummer 1 markiert. Der Kreis Nr. 2 zeigt wieder eine typische Quetschung. Wenn Sie so etwas finden, bitte wegbiegen. Die Kabel sind auch ziemlich bockig und bleiben dadurch dort, wo man sie hinbiegt.

Das folgende Bild zeigt die Kabelführung der schwarzen Kabel, wie sie nicht aussehen soll: Die Kabel gehörten hinter den Haken auf der linken Seite, wo auch extra dafür die Platine freigestellt wurde:

Einige Kunden klagen auch über Kontaktprobeme. Möglicherweise ist auch diese Quetschung der beiden schwarzen Kabel, die von der Schiene kommen, dafür verantwortlich. Der Druck aufs Dach der Lok geht direkt über die Lichtmaske der Lichtleiter auf die Kabel und die Platine. Und wer schon mal eine 2095er ausgepackt hat, weiß, daß die Lok de facto in die Schachtel gedrückt werden muß. Sie fällt nicht von selbst hinein, sondern wird zwischen Kartoneinlage und Stryorpor regelrecht eingequetscht.

Ich bitte alle Kunden, folgendes zu prüfen: Bewegen Sie die Drehgestelle Ihrer Lok im vollen Bewegungsradius von links nach rechts. Wenn möglich nicht zu stark auf die Treibstangen drücken! Stellen Sie Ihre Lok mit beiden Drehgestellen ins Gleis – am besten auf einem geraden Stück. Halten Sie die Lok fest (Nicht aufs Gleis drücken! Nur halten! Wegen der Haftreifen!) und drehen Sie den Regler auf bis sich die Räder langsam drehen – bei Soundloks reicht es, den Sound über F1 aufzudrehen! Heben Sie nun ein Drehgestell mit beiden Achsen vom Gleis. Wenn die Lok weiterfährt bzw. der Sound weiterläuft, dann sind die Kabel von den Kontakten des einen Drehgestelles in Ordnung. Wiederholen Sie den Vorgang für das zweite Drehgestell.

Wenn Sie die Lok schon einmal offen haben, bitte richten Sie gleich gegebenenfalls folgende Kleinigkeit: Bei einigen Loks is die Fronschürze nicht gleichmäßig aufgesteckt; auf einer Seite ist ein ca 1 mm breiter Spalt und die Lok schaut schief aus. Die Schürze ist von vorne aufgesteckt. Sie brauchen nur – am besten ohne Gehäuse – leicht mit dem Finger (nicht mit dem Nagel oder anderen spitzen Gegenständen) in Pfeilrichtung an der Oberkante draufdrücken. Dann steht die Schürze wieder gerade:

Ich habe auch einige Loks entdecken müssen, die um einiges langsamer fahren als andere bzw. die der Erstauslieferung. Manche plagen sich regelrecht bei niedrigster Fahrstufe, vor allem digital. Es ist extremes Ruckeln in Längsrichtung, sprich in der Drehbewegung der Treibstangen zu beobachten. Hier hab ich die Ursache noch nicht finden können. Wenn ich mal tiefer in so eine Lok vordringe, versuche ich, die Motorwelle bzw. das Getriebe nachzuschmieren. Möglicherweise hat man das ja bei manchen Loks vergessen oder unzureichend gemacht.

Manche Kunden klagen über starkes Watscheln ihrer Lok, sprich Hin- und Herbewegungen des Gehäuses quer zur Fahrtrichtung. Besonders brutal zu sehen ist das, wenn man die Plastikhaube auf der Lok läßt und so damit mit voller Geschwindigkeit fährt. Woher das kommt, kann ich noch nicht mit Gewißheit sagen. Das ist mal stärker, mal schwächer. Daher weiß ich auch noch keine probate Abhilfe. Mein erster Rat wäre, nachdem die Haftreifen bei der Montage leider viel zu stark überdehnt wurden und daher ungleichmäßig aufgezogen sind, diese zu tauschen. Wie man das am besten macht, weiß ich noch nicht. Entweder ist es besser, die Trennung von Bolzen und Schwungscheibe vorzunehmen oder von Schwungscheibe und Radsatz. Ich werde das ausprobieren und informieren, wies am besten geht und obs überhaupt hilft!

Ich werde den Verdacht auch nicht los, daß eben die oben schon angesprochene Kartoneinlage dafür verantwortlich sein kann, daß manche Loks mehr und andere weniger watscheln. Wenn man die Lok schief reindrückt ins Styropor, kann doch ein Radsatz im Drehgestll verdrückt werden und dann eiern!? Manche Loks stecken ganz schief, sprich oben mehr und unten weniger tief im Styropor. Bei manchen streift der Bahnräumer am Karton….

Achten Sie bitte bei Ihrer Lok, daß Sie sie gleichmäßig und ohne übermäßige Kraftaufwendung einpacken! Bitte drücken Sie die Lok mit den Fingern an Tank/Batteriekasten und Gehäuse gleichmäßig in die Schachtel hinein. Hören Sie auf, sobald die Lok unten nicht mehr reingeht! Oben würde das Gehäuse noch weiter ins Styropor passen, aber dann steht die Lok schief am Karton.

Bytheway: Komm nur ich mir blöd vor, Ihnen erklären zu müssen, wie man eine Lok einpackt! Sorry!

Ich empfehle allen Kunden, die Lok ohne Kartoneinlage zu lagern. Das schont auf alle Fälle die Drehgestelle und deren Drehpunkt!

Nichtsdestotrotz geh ich jetzt und wünsche dabei trotzdem viel Freude mit Ihrer „St. Pöltner“ oder „Waidhofner“ Maschin!

Apropos: Achten Sie bei aller Kritik mal auf die Beschriftung der 2095.008-5! All die kleinen Kinderkrankheiten und Wehwehchen dieser Loks, für die wohl allein die Produktion in Vietnam verantworlich zeichnet, sollen uns nicht den Spaß und die Freude verderben über die von der Produktvorbereitung rund um Harry Herdin in Bergheim so liebvoll umgesetzten Details, wie die färbig gestaltenen Schneepflüge, die mit der Loknummer und Achsabstand bedruckten Drehgestellblenden, die in Kastenfarbe im Beutel beigepackten Vakuumschläuche (Der Schlauch ist schwarz oder war früher weiß, aber der Krümmer, der in die Lok führt, war immer in Kastenfarbe lackiert. Und nein, der Schlauch ist nicht von der Verpackung verbogen, wie ein Kunde meinte, das paßt so! Die Krümmer waren, um die Schläuche besser kuppeln zu können – die Dinger sind furchtbar bockig – bei einigen Maschinen etwas zur Mitte der Lok gebogen!), die stirnseitig zu kleine Betriebsnummer (eine Waidhofer Besonderheit, die es bei einigen Maschinen zu beobachten gab), die händisch gemalte Tafel an der Seite der Lok, auf der 1984 schon die ersten Klebeziffern Verwendung fanden. Ja, die Mannschaft rund um Christian Wachauer in Waidhofen war generell und besonders wenns um Beschriftungen ging – ebenso kreativ wie liebevoll. Wenn grad mal keine Pickerl den Weg aus Wien ins Ybbstal fanden, wurden ganze Wagen von Hand beschriftet! Das hat u.a. den Lokalbahn-Charme der Ybbstaler Güter- und Personenwagen ausgemacht. Da unterschieden sich die Wagen nicht nur in der Nummer. Der eine trug eine zeilenförmige Beschriftung, der andere wieder ein aufgespaxtes Taferl, das auch nicht immer an derselben Stelle zu finden war…

All das rund um diese reiz- und liebevolle Bahn ging Dank des blau/gelben ähhh schwarzen ähhh St.Prölltner, wieder falsch, dank des niederösterreichischen Verkehrsunkonzepts den Bach, besser die Ybbs hinunter… Erfreuen wir uns zumindest an der Modellbahn!

Bevor ich jetzt ein Tempo brauch, geh ich das Katzenklo ausräumen! Paßt zum Thema!

Gute Nacht!